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Klub für
Ungarische Hirtenhunde e.V.

Gegr. 1922. Ältester Zuchtbuch führender Verein für die Rassen
Kuvasz, Komondor, Puli, Pumi, Mudi, Pyrenäenberghunde, Bergamasker

Pflege des Komondors

Haarpflege beim Komondor im Welpenalter und beim Junghund

Wenn der Komondor im Alter von 9-16 Wochen zu Ihnen kommt, wird er weder gebadet noch gekämmt oder gebürstet. Baden, Kämmen oder Bürsten zerstört die Struktur des Komondorhaares. Die Anlage des Zotthaarkleides beginnt erst in einem Alter von 6-12 Monaten, wenn das Haar – meist an den Ohren - anfängt zu verfilzen. Von Anfang an sollte ein tägliches Streicheln des Hundes und besonders der äußeren und inneren Ohrmuschel zur Routine werden, damit der Komondor Vertrauen fasst und sich später nicht der Pflege verweigert. Stellt man fest, dass das Fell beginnt zu verfilzen, beginnt man vorsichtig mit einer scharfen, aber an den Spitzen abgerundeten Schere von der Haut weg das Fell grob aufzuschneiden, ohne dem Komondor weh zu tun. So verhindert man, dass sich die langsam wachsende Unterwolle über der Haut zu einer Matte verfilzt.

Bitte beachten Sie dazu diese Zeichnung.Ganz wichtig ist es, die Stellen hinter den Ohren, auf den Ohrlappen und an der Rute nicht zu vergessen. Mit zunehmendem Alter lässt sich der Komondor nach einiger Übung auch das Aufreißen des Fells mit der Hand - gegen die Haut hin- gefallen, wenn man dabei von Anfang an darauf achtet, dem Hund dabei nicht weh zu tun. Die regelmäßige Kontrolle des sichtbaren Gehörgangs ist äußerst wichtig. Lernt der Welpe von Anfang an, dass ein Finger auch mal den dortigen Dreck - ohne Hilfs-oder Reinigungsmittel! – beseitigt oder Haare herauszieht, gibt es später keine Probleme, wenn eine Zotte aus dem äußeren Gehörgang mit den Fingern oder einer speziellen Zange herausgezogen werden muss. Später sollte das Aufschneiden/Aufreißen des Fells und die Pflege der Ohren zur Routine werden.

Von allein wachsende Schnüre brauchen nicht aufgerissen zu werden. Verfilzende Zotten sollten nicht zu dünn aufgeschnitten oder aufgerissen werden. Die richtige Stärke ist dicker als der Daumen eines Erwachsenen. Zu dünne Zotten sehen später aus wie „Spaghetti“ und reißen leichter ab. So wächst mühelos und ohne großen Aufwand ein prächtiges Zotthaarkleid heran, außerdem ist diese tägliche Beschäftigung mit dem Fell eine natürliche und allerbeste Gelegenheit, den Kontakt und die Bindung zum Hund zu vertiefen, die natürliche Rangordnung und das Vertrauensverhältnis zu festigen.

Pflege des erwachsenen Hundes

Ein Komondor, der mit im Haus lebt riecht nicht strenger als andere Hunde. Ein richtig gepflegter Komondor wird nie eine Beleidigung für die Nase anderer Mitmenschen sein. Die Schere ist das Pflegemittel des Komondor. Haarwuchs auf den Innenseiten der Oberschenkel, der ohnehin spärlich ist, ganz wegschneiden; rund um die Geschlechtsteile ebenfalls, damit kein Urin zurückbleiben kann. Um den Schließmuskel des Afters einige Zentimeter breit die Zotten wegschneiden, damit keine Kotreste hängen bleiben können. Sollte das Zotthaarkleid mal beim Kotabsetzen beschmutzt worden sein, die beschmutzten Haare wegschneiden.
Normaler Gartenschmutz fällt wegen des im Haarkleid vorhandenen Wollfetts von allein heraus. Die einfachste und wirksamste Art der Reinigung ist es, ihn mit einem frischen und trockenen, griffigen und keinesfalls weichgespülten Frotteehandtuch kräftig überall abzurubbeln. Der Komondor sollte möglichst nicht gebadet werden, weil sein Fell das für den Schutz der Haut und des Fells wichtige Wollfett enthält, das beim Baden entfernt würde. Nach dem Baden ergraut häufig das Fell, verschmutzt leichter, stinkt und ist nicht mehr so widerstandsfähig. Normale Nässe vom Regen oder Schnee kann in ein richtig gepflegtes Zotthaarkleid nicht wirklich eindringen, sie bleibt an der Oberfläche und löst dort vorhandenen Staub und Schmutz an, der beim Trocknen von allein herausfällt oder der durch das Rubbeln und Drücken mit dem trockenen Frotteehandtuch - ähnlich einem Wollpullover - entfernt wird.
Den Fang des Komondor sollte man regelmäßig kurz schneiden. Das Fell rund um die Augen sollte man täglich kontrollieren, es soll sich kein „Schlaf“ festsetzen können, mit sauberem Taschentuch entfernen und eventuell ins Auge wachsende Zotteln (kommt aber kaum vor) entfernen. Keinesfalls die Zotten, die das Auge schützen entfernen oder kurz schneiden.

Wichtig ist die regelmäßige Pfotenpflege zwischen den Zehenballen und sich bildende Filz-knoten herauszuschneiden, denn sie bilden zusammen mit Sand oder Erde Reibungsstellen und können Entzündungen hervorrufen. Über den Pfotenrand hinauswachsende Zotteln und Filze sollten gekürzt und zurück geschnitten werden. Es sieht nicht schön aus, wenn sich tellerähnliche Ränder entwickeln.

Die beste Pfotenpflege ist viel Bewegung, es hält sie elastisch, die Krallen kurz und in der richtigen Form, der Hund bekommt eine gut entwickelte Muskulatur, gute Kondition, bleibt gesund und hat Freude am Leben. Die Ohrmuscheln des Hundes regelmäßig und von klein auf kontrollieren und ohne Hilfsmittel wie Reiniger oder Wattestäbchen reinigen. Beim Komondor ist dies besonders wichtig, denn bei ihm wachsen auch im Gehörgang und in der Ohrmuschel feine kleine Flaumhärchen. Nehmen Sie jedes Mal ein winziges Büschelchen davon zwischen die Finger u. reißen es mit einem kurzen kleinen, aber entschlossenem Ruck heraus. Es tut nicht weh, wenn das Büschelchen klein genug ist. Ganz wichtig ist, vorher und nachher das Ohr zu kraulen, den Hund zu streicheln und ihm gut zuzureden; er lässt es dann gerne geschehen. Wenn man dieses Entfernen der Ohrhärchen nicht macht, bildet sich u. U. im Ohr zusammen mit Ohrschmalz ein Pfropf, der eine Ohrentzündung entstehen lässt.

Die hier geschilderten Pflegemaßnahmen werden schnell zur Routine, in wenigen Minuten täglich erledigt und ein so von Anfang an gepflegter Hund ist angenehm im Haushalt. Vorteil des Zotthaarkleides: der Komondor verliert keine Haare, er haart nicht, wechselt nicht das Haarkleid. Ab und zu verliert er mal eine Zottel, das ist alles. Das Haarkleid des Komondor sollte jedoch auf keinen Fall bis zum Boden reichen, sondern die Körperproportionen noch gut erkennen lassen. Ein ausgewachsener Komondor mit vollem Behang hat nicht selten 15-20 kg Gewicht allein als Fell auf dem Körper, d.h. ungefähr 1/3 des Körpergewichts macht allein das Fell aus. Da dies mit zunehmendem Alter eine übermäßige Belastung für den Hund werden kann, sollte man ab einem Alter von 8 Jahren seinen Hund beobachten und eventuell die Zotten auf eine Läge von 10-15 cm kürzen.

Ein Komondor in normalem, guten Pflegezustand nach obigen Hinweisen und Pflegetipps braucht keinerlei besondere Ausstellungsvorbereitungen. Es wird erwartet, dass der Hund vom Verhalten her freundlich und leinenführig ist und mit seinem Besitzer oder Hundeführer harmoniert. Eine gewisse Ringdressur, die darin besteht, dass sich der Hund natürlich und gut präsentieren kann, ist zu empfehlen.